Datenbestand vom 10. Dezember 2024
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aktualisiert am 10. Dezember 2024
978-3-8439-0611-1, Reihe Tiermedizin
Paz Schamber Genexpression in der Haut atopischer Hunde
248 Seiten, Dissertation Ludwig-Maximilians-Universität München (2012), Softcover, A5
Die atopische Dermatitis (AD) ist eine weltweit auftretende allergische multifaktorielle Hautkrankheit, deren Pathophysiologie ist bis heute nicht eindeutig geklärt. Unter anderem spielen genetische Prädisposition, immunologische Hyperreaktivität, eine gestörte Hautbarriere sowie verschiedene Umweltfaktoren eine bedeutende Rolle.
Ziel der vorliegenden Arbeit war es, die Genexpression in der Haut von gegen Hausstaubmilben-Allergen sensibilisierten Hunden durch Microarray-Analysen im Vergleich zu gesunden Kontrollhunden 0, 6 und 24 Stunden nach Allergen-Patch-Test und nach Auftragen einer Negativkontrolle zu untersuchen. Dadurch sollten differentiell exprimierte Gene (DEG) erfasst und neue, an der Pathophysiologie beteiligte Kandidatengene und/oder Zielgene für neue Therapien der caninen AD identifiziert werden.
Die Transkriptomanalysen wurden mittelsMicroarray-Technologie durchgeführt und die Expression ausgewählter Gene durch quantitative real-time RT-PCR validiert. Die Microarray-Analysen erbrachten keine differentiell exprimierten Gene 0 h sowie 6 h nach Allergen-Patch-Test. Nach 24 h konnten jedoch in der Haut der allergischen Hunde 597 DEG identifiziert werden, 361 mit höheren und 226 mit niedrigeren mRNA-Konzentrationen in allergenbehandelter Haut der Allergiker verglichen mit der Negativkontrolle und mit der Kontrollgruppe.
Ein Großteil der Gene mit herabgesetzter Expression in der Kontrollgruppe und im Verhältnis dazu höherer mRNA Konzentration in der Haut der allergischen Hunde, steht im Zusammenhang mit Entzündung, Wundheilung sowie der Immunantwort. Niedrigere mRNA-Konzentrationen in der allergenbehandelten Haut allergischer Tiere wurden dagegen für Gene gemessen, die wichtig für eine korrekte Differenzierung der Epidermis und die Funktion der Hautbarriere sind.
Einige dieser Gene wurden unseres Wissens vorher nicht im Zusammenhang mit der AD beschrieben und könnten in der Pathophysiologie eine wichtige Rolle spielen. Eine Reihe der von uns gefundenen Gene könnten Zielgene für neue Therapien der caninen AD und Kandidatengene für weiterführende Studien darstellen.