Datenbestand vom 10. Dezember 2024
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aktualisiert am 10. Dezember 2024
978-3-8439-1928-9, Reihe Pharmazeutische Chemie
Sebastian Schmitt Entwicklung von MS-Transport-Assays für die humanen γ-Aminobuttersäure-Transporter
221 Seiten, Dissertation Ludwig-Maximilians-Universität München (2014), Hardcover, A5
gamma-Aminobuttersäure (GABA) ist der wichtigste inhibitorische Neurotransmitter im zentralen Nervensystem (ZNS). Für die Entwicklung potenter Inhibitoren der GABA-Transporter – welche als Targets für die Behandlung von Epilepsie, Alzheimer, Schizophrenie oder Parkinson genutzt werden können – sind Werkzeuge zur Untersuchung des GAT-vermittelten GABA-Transportes von großer Bedeutung. In dieser Dissertation wurde eine auf LC-MS/MS basierende Alternative zu den bisher weit verbreiteten radiometrischen GABA-Uptake-Assays, welche den Einsatz radioaktiv-markierter Substrate erfordern, entwickelt. Die entwickelten MS-Transport-Assays nutzen (2H6)GABA als Substrat, welches mit hoher Sensitivität und Selektivität mit Hilfe einer robusten HILIC-ESI-MS/MS-Methode und eines internen Standards quantifiziert wurde. Die entwickelte HILIC-ESI-MS/MS-Methode wurde validiert und erfüllte alle in der CDER-Guideline für „Bioanalytische Methoden“ empfohlenen Parameter. Die anhand der MS-Transport-Assays bestimmten inhibitorischen Potenzen von 21 Modellverbindungen waren in guter Übereinstimmung mit Ergebnissen, die anhand eines radiometrischen Uptake-Assays ermittelt wurden. Überdies konnten weitere Substrate der GABA-Transporter, wie Nipecotinsäure oder Guvacin, als solche verifiziert werden. Des Weiteren sind die MS-Transport-Assays auch dazu geeignet, Fragen bezüglich eines Rücktransportes von GABA zu untersuchen. Somit bieten die entwickelten MS-Transport-Assays alle Möglichkeiten, wie bisherige [3H]GABA-Uptake-Assays – wie zum Beispiel die Charakterisierung der Transportkinetik, der Bestimmung inhibitorischer Potenzen von Verbindungen und des Rücktransportes von Substrat – erzielen dabei Ergebnisse, die mit denen aus [3H]GABA-Uptake-Assays korrelieren, wobei sie aber die Nachteile, welche mit der Verwendung radioaktiv-markierter Substanzen verbunden sind, vermeiden. Aufgrund der Qualität der kompetitiven MS-Transport-Assays, ihres hohen Probendurchsatzes, den geringen Kosten für Verbrauchsmaterial, sowie deren Möglichkeit der weiteren Prozessautomation, sind die MS-Transport-Assays ideal für den Einsatz in Wirkstoff-Screening-Kampagnen geeignet. Die im Rahmen dieser Dissertation entwickelten MS-Transport-Assays haben aufgrund der beschriebenen Eigenschaften das Potential, einen wichtigen Beitrag in der Grundlagenforschung von Transportproteinen sowie in Wirkstoff-Screening-Prozessen zu leisten.