Datenbestand vom 10. Dezember 2024
Verlag Dr. Hut GmbH Sternstr. 18 80538 München Tel: 0175 / 9263392 Mo - Fr, 9 - 12 Uhr
aktualisiert am 10. Dezember 2024
978-3-8439-3239-4, Reihe Pharmazeutische Technologie
Ann-Sophie Peters Untersuchung von Einflussfaktoren bei der Dispergierung von Lipiden zur Supplementierung von O/W-Cremes mittels dual-axialer Zentrifugation für die Herstellung von individualisierter Kosmetik
198 Seiten, Dissertation Eberhard-Karls-Universität Tübingen (2016), Softcover, A5
Individualisierte Hautpflegeprodukte gewinnen eine immer größere Bedeutung. Die Umsetzung eines solchen Konzeptes am Point-of-Sale muss verschiedenen Anforderungen genügen. Diese Anforderungen an die Herstellung werden mit Hilfe des SpeedMixer, einer dual-axialen Zentrifuge (dual-axial Centrifugation = DAC), gewährleistet. Diese Dispergierungsweise ist bisher für halbfesten Cremes nicht beschrieben. Für die Untersuchung wurde ein Versuchsmodel entwickelt. Hierfür wurden lipophile Komponenten in eine vorhandene O/W-Basiscreme dispergiert, um eine modulare Herstellung zu simulieren.
Die Emulgierung umfasst die drei verfahrenstechnischen Grundoperationen, die Vermischung, Tropfenzerkleinerung und Stabilisierung, welche jedoch parallel ablaufen können. Die Untersuchungen konnten zeigen, dass verschiedene Faktoren Einfluss auf die Ergebnisse des Emulgierprozesses haben. Ein wesentlicher Faktor ergibt sich aus der Konsistenz und Viskosität der Basiscreme, welcher direkt mit dem Anteil an Coemulgator zusammenhängt. Ein hoher Anteil an Coemulgator führt zu einer hohen Fließgrenze der Basiscreme und verhindert dadurch die Vermischung der Komponenten. Weiterhin ergibt sich ein Zusammenhang zwischen der Viskosität der dispersen Phase zur Viskosität der kontinuierlichen Phase bei der Tropfenzerkleinerung. Dies lässt auf laminare Scherströmungen bei der dual-axialen Zentrifugation zurückschließen. Zusätzlich ergibt sich in der dual-axialen Zentrifuge, vermutlich aufgrund der Strömungsbedingungen, eine Besonderheit bezüglich der Stabilisierung von neu entstandenen Grenzflächen. Die entstehende Scherung in der dual-axialen Zentrifuge beeinflusst die räumliche Anordnung des flüssigkristallinen Netzwerkes und die Akkumulation des Emulgatorgemisches und verändert dadurch die Verfügbarkeit, beziehungsweise die Kinetik der Grenzflächenbelegung des hydrophilen Emulgators. Unter Berücksichtigung dieser Faktoren bietet die dual-axiale Zentrifuge vielseitige Möglichkeiten für eine schnelle, makroskopisch homogene Dispergierung von unterschiedlichsten Komponenten ohne eine wesentliche Erwärmung des Systems.