Datenbestand vom 15. November 2024
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aktualisiert am 15. November 2024
978-3-8439-0147-5, Reihe Ingenieurwissenschaften
Franz Geyer Entwicklung thermischer Werkstoff -, Herstellungsprozess-Kombinationen für Blechwerkstoffe
257 Seiten, Dissertation Technische Universität Dresden (2011), Softcover, A5
Durch die Halbwarmumformung wird der Energieverbrauch im Bauteilfertigungsprozess reduziert, aber bereits bei der Stahlherstellung und Logistik können durch das geringere Bauteilgewicht Ressourcen eingespart werden. Hinsichtlich der CO2 Bilanz wird dadurch mit einem Vorsprung bereits ab dem ersten gefahrenen Kilometer gestartet. Im Vergleich zu konventionellen Stahlbauteilen wird dieser Vorteil über die gesamte Fahrzeuglaufzeit bis hin zur Entsorgung weiter ausgebaut, und mündet schließlich in einem positiven, energetischen Business Case.
Die angewandten Untersuchungsmethoden belegen, dass der Vorteil der Halbwarmumformung nicht nur energetisch darstellbar ist, sondern auch werkstofftechnisch. Durch den neuen Herstellungsprozess können die konträren Bauteilanforderungen erfüllt werden. Das bedeutet, dass die Kundenwünsche nach mehr Komfort, Individualisierung und mehr Funktionalität erfüllt, und gleichzeitig durch den Einsatz der höherfesten Stähle steigende Crashanforderungen, Leichtbauziele, höhere Karosseriesteifigkeit und die passive Sicherheit erfüllt werden können.
Der Einsatz der Technologie muss allerdings bauteilspezifisch betrachtet werden. Entsprechend der Bauteilanforderungen ist es notwendig den geeigneten Stahl abzuleiten. Dies ist bei der Kaltumformung und Warmumformung bereits üblich. Der Unterschied zur HWU liegt jedoch in der Definition der Bereiche, die lokal erwärmt werden müssen, um einerseits die Bauteilgeometrie durch die gesteigerte Duktilität zu erreichen, und andererseits genügend Festigkeit beizubehalten, um die Sicherheitsanforderungen zu erfüllen. Ebenso wie bei der Kaltumformung und Warmumformung ist es sinnvoll die Bauteile bereits bei der Konstruktion als Halbwarmumformung Bauteile zu definieren und diese entsprechend zu entwickeln.