Datenbestand vom 10. Dezember 2024
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aktualisiert am 10. Dezember 2024
978-3-8439-0250-2, Reihe Produktentwicklung
Thomas Brocke Konzept zur Komplexitätsbeherrschung in der Automobilindustrie
247 Seiten, Dissertation Technische Universität Braunschweig (2011), Softcover, A5
In der aktuellen Automobilindustrie kristallisiert sich immer stärker folgendes Problem heraus. Durch die steigende Individualisierung in den einzelnen Märkten und die wachsen-de Differenzierung zwischen den Märkten (z. B. durch lokale Regulierungen) verringert sich das spezifische Verkaufsvolumen einzelner Produkte in den Unternehmen. Jede dieser Produktvarianten, hervorgerufen durch Innovation, Erfüllung von spezifischen Gesetzge-bungen und von Landescharakteristika u. v. m., steht in einer Beziehung zum Endprodukt und beeinflusst die unternehmensinternen Prozesse. Die Entwicklung und Umsetzung die-ser Varianten verursachen erhebliche Kosten. Sowohl die variablen als auch die fixen Kos-ten steigen mit der Zunahme der Varianten. Diese steigenden Kosten stehen den verringer-ten Volumina gegenüber und widersprechen den Vorteilen der Massenfertigung als Pro-duktionsform.
Um dieses Problem in den Griff zu bekommen, besteht die Möglichkeit, in hohem Maße vorkonfigurierte Produkte zu erstellen, wodurch die Individualisierung der Produkte einge-schränkt würde. Diese Individualisierung wird jedoch insbesondere in den etablierten Län-dern wie Europa gewünscht. Folglich ist es notwendig, die aus der Umsetzung der Vielzahl von Varianten entstehende Komplexität zu beherrschen.
Komplexität ist zu bewerten und entsprechend der strategischen Ziele eines Unternehmens zu behandeln. Zu diesem Zweck werden die Wirkungen der Komplexität im jeweiligen Unternehmen analysiert und für ein einheitliches Verständnis transparent gemacht. Ein modularer Fahrzeugbaukasten bildet die Grundlage für eine umfassende Produkt-strukturierung. Auf diesem Ansatz aufbauend werden mit Hilfe der Trilogie des Qualitäts-management die Komplexität methodisch erfasst, Änderungen bewertet und ganzheitlich an wirtschaftlichen Kennzahlen ausgerichtet. Um den Erfolg kontinuierlich zu messen und die strategischen Ziele zu erreichen, wird ein Performance-Management-System erarbeitet, das an den Kategorien „Funktion“, „Bauteil“, „Prozesse“ und „Fahrzeuge“ ausgerichtet wird. Das aufgezeigte Problem der Individualisierung von Produkten in Massenfertigung kann auf diese Weise mit einem ganzheitlichen Konzept zur Produktstrukturierung bewäl-tigt werden, in dem die Komplexität beherrschbar und die Leistung an den strategischen Zielen eines Unternehmens messbar werden.