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aktualisiert am 15. November 2024
978-3-8439-0581-7, Reihe Rechtswissenschaften
Georg Münzenrieder Deutsches Reviersystem und Europäische Menschenrechtskonvention, unter besonderer Berücksichtigung des Bayerischen Jagdrechts
207 Seiten, Dissertation Universität Augsburg (2012), Hardcover, A5
Die zwei Säulen des deutschen jagdlichen Revierprinzips sind der Grundsatz der flächendeckenden Bejagung und der Zusammenschluss von Eigentümern kleinerer Flächen in Jagdgenossenschaften zur Bildung von Gemeinschaftsjagdrevieren. Für Grundeigentümer, die die Jagd aus Gewissensgründen ablehnen, stellen diese Elemente einen Bejagungszwang und eine Pflichtmitgliedschaft dar, die sie aufgrund jagdgesetzlicher Vorgaben dulden müssen. Das Reviersystem wird daher von diesen Eigentümern in Frage gestellt. Die Vereinbarkeit des Revierprinzips mit höherrangigem Recht war bereits mehrfach von deutschen Gerichten bestätigt worden und hat in jüngster Zeit auch den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) beschäftigt. Der Autor greift diese Thematik auf und kommt zu dem Schluss, dass das deutsche Revierprinzip (in seiner bayerischen Ausformung) teilweise gegen die Europäische Menschenrechtskonvention (EMRK) verstößt. Der Autor differenziert jedoch anders als der EGMR in seiner jüngsten Entscheidung zum deutschen Revierprinzip zwischen den verschiedenen jagdbaren Wildarten und kommt zu dem Ergebnis, dass zum Schutze von Allgemeinwohlinteressen die flächendeckende Bejagung und die Pflichtmitgliedschaft in der Jagdgenossenschaft für bestimmte Wildarten aufrecht erhalten werden muss.