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aktualisiert am 15. November 2024
978-3-8439-0765-1, Reihe Medizin
Petra Leukel Die Rolle des Tumorstoffwechsels bei der Invasion maligner Gliome ins gesunde Parenchym
157 Seiten, Dissertation Universität Regensburg (2012), Softcover, A5
Die Mehrzahl maligner Tumorarten, u. a. das maligne Gliom, haben einen hohen Glukoseverbrauch und in der Folge eine verstärkte Laktatausschüttung. Der Tumor baut zur Energiegewinnung vorwiegend Glukose durch die Glykolyse ab. Dieser Stoffwechselweg wird auch bei ausreichender Sauerstoffzufuhr genutzt und nach dem Entdecker des Phänomens, Otto Warburg 'Warburg-Effekt' genannt.
Die verstärkte Laktatausschüttung im Symport mit Protonen führt zur Ansäuerung der Tumormikromilieus und ein Reimport von Laktat in die Zelle verschiebt deren intrazellulären Redox-Zustand. Beides trägt dazu bei, dass die Motilität der Tumorzelle gesteigert wird. Es werden Proteasen und Zytokine aktiviert, die die ECM modulieren. Redox-Milieu abhängige Transkriptionsfaktoren können Veränderungen des Zytoskelett beeinflussen.
Laktat induziert die Expression des Zytokins TGF-beta2, das die Progression des Glioms fördert und zu einem invasiven Phänotyp der Tumorzelle führt. Die Hemmung der Laktatproduktion durch den spezifischen Knockdown des Enzyms LDH-A vermindert die Motilität der Gliomzellen durch die Suppression der TGF-beta2 Expression. Der Warburg-Effekt trägt also entscheidend zu dem invasiven Verhalten des malignen Glioms bei.