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aktualisiert am 10. Dezember 2024

ISBN 978-3-8439-2027-8

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978-3-8439-2027-8, Reihe Tiermedizin

Marie Isernhagen
Haltung von Ebern unter herkömmlichen Mastbedingungen - Einfluss auf Tiergesundheit und Wohlbefinden

162 Seiten, Dissertation Ludwig-Maximilians-Universität München (2015), Softcover, A5

Zusammenfassung / Abstract

Haltung von Ebern unter herkömmlichen Mastbedingungen – Einfluss auf Tiergesundheit und Wohlbefinden

Aufgrund der Dritten Änderung des DEUTSCHEN TIERSCHUTZGESETZES (2013) wird die Kastration von männlichen Saugferkeln ohne Anästhesie voraussichtlich ab 2019 verboten sein. Das Ziel der vorliegenden Arbeit war es, den Einfluss der Ebermast auf Tiergesundheit und Wohlbefinden der Tiere zu untersuchen.

Der beschriebene Versuch wurde im Ausbildungs- und Versuchszentrum Schwarzenau der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL), sowie in zwei konventionellen Mastbetrieben in Bayern durchgeführt. Insgesamt wurden 462 Eber, 91 Kastraten und 287 weibliche Mastschweine in die Studie integriert. Von der Einstallung der Tiere in die Mast mit ca. 12 Wochen bis hin zur Schlachtung wurden die Versuchstiere jede Mastwoche beobachtet und beurteilt. Während der Verhaltensbeobachtungen wurde Aktivitätsverhalten ebenso wie aggressive und sexuell motivierte Verhaltensweisen aufgezeichnet. Außerdem wurde vor allem die Haut jedes Tieres beurteilt, die laut WELFARE QUALITY® Protokoll (2009) einen wichtigen Indikator für Gesundheit und Wohlbefinden darstellt. Am Ende der Mast wurden die Tiere mit einem Durchschnittsgewicht von 120 kg geschlachtet und ihre Penisse und Nebennieren entnommen und beurteilt.

Die vorliegenden Ergebnisse zeigen, dass Eber mehr Sexual- und Aggressionsverhalten demonstrieren als Kastraten und weibliche Mastschweine. Dies führte unter anderem zu mehr Hautverletzungen bei den Ebern. Während die Penisse aller Kastraten komplett unverletzt waren, zeigten 82,8 % (n = 346) der Eber sowohl Narben wie frische Wunden oder beides. Die relativen Nebennierengewichte der Eber waren in allen drei Betrieben schwerer im Gegensatz zu weiblichen Mastschweinen und Kastraten, was möglicherweise einen Hinweis of Stress während der Mast darstellt.

Laut MORTON und GRIFFITHS (1985) ist davon auszugehen, dass Tiere den gleichen Schmerz fühlen wie Menschen. Besonders aufgrund der hohen Inzidenz von Penisverletzungen in der vorliegenden Arbeit sollte die Mast von Ebern hinsichtlich möglicher Tierschutzaspekte weiter diskutiert werden.