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aktualisiert am 15. November 2024

ISBN 978-3-8439-2740-6

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978-3-8439-2740-6, Reihe Medizin

Matthias Blak
Evaluation der neuroprotektiven Wirkung von Cyclosporin A und Hypothermie mithilfe eines neuen in vitro Ischämie-Modells

103 Seiten, Dissertation Eberhard-Karls-Universität Tübingen (2016), Hardcover, A5

Zusammenfassung / Abstract

Der Zentralarterienverschluss ist ein ophthalmologischer Notfall, der innerhalb weniger Stunden zum irreversiblen Sehverlust führt. Eine Therapie existiert bisher nicht. In dieser Arbeit sollte eine Möglichkeit entwickelt werden, mit welcher man günstig, rasch und zuverlässig neue Therapieoptionen und Medikamente testen und beurteilen kann. Aus diesem Grund wurde eine metallische, luftdichte Kammer, welche mit

Stickstoff begast werden kann entwickelt, um die Simulation einer Ischämie an Retinakulturen in vitro zu ermöglichen. Diese Methode ist effektiver, als vergleichbare in vivo Modelle. Die Wirksamkeit der erzeugten Ischämie wurde immunhistochemisch mit Hilfe des OCTs und des Westernblots nachgewiesen. Der Verlust der RGZ betrug 50 % nach 48 Stunden. Der Zellzahlverlust war vergleichbar mit der toxischen Wirkung von 1 mM Glutamat.

Anhand dieses Modells wurden zwei Therapieansätze zur Behandlung eines ZAV getestet. Wie beim Schlaganfall des ZNS bereits zur Therapie verwendet, zeigte die Hypothermie als Therapie einen protektiven Effekt auf die retinalen Ganglienzellen. In unseren in vitro Versuchen wurden drei Temperaturen zwischen 10 und 30 °C evaluiert. Bei allen drei Temperaturen trat ein in etwa gleich starker, signifikanter rescue effect auf. Eine Temperatur von 30 °C war zum Schutz der RGZ ausreichend. Als zweite Therapie wurde das Medikament CSA getestet. Das zunächst nur bei Abstoßungsreaktionen verwendete Medikament hat in der heutigen Medizin noch zahlreiche andere Einsatzgebiete. In einigen anderen Arbeiten konnte ein protektiver Effekt bei ischämischen Ereignissen belegt werden. Es wurden vier verschiedene Konzentrationen (1-9 μg/ml) von CSA getestet, wobei die höchste Konzentration von 9 μg/ml CSA einen signifikanten und ausreichend neuroprotektiven Effekt aufwies.

Somit konnte nicht nur eine neue Methode zur in-vitro Simulation einer Ischämie an Retina-Explantaten etabliert werden, sondern auch, dass neue Therapiemethoden damit erfolgreich getestet und evaluiert werden können.