Datenbestand vom 10. Dezember 2024
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aktualisiert am 10. Dezember 2024
978-3-8439-2970-7, Reihe Psychologie
Sandra L. Christian Defizite in der Erkennung emotionaler Gesichtsausdrücke bei Strafgefangenen mit Antisozialer Persönlichkeitsstörung
152 Seiten, Dissertation Eberhard-Karls-Universität Tübingen (2016), Softcover, A5
Antisoziales Verhalten wurde schon häufig mit einer gestörten Erkennung emotionaler Gesichtsausdrücke in Verbindung gebracht, dennoch ist bisher wenig über die Veränderbarkeit dieses Defizits bekannt. Die vorliegende Arbeit geht der Frage nach, ob und unter welchen Umständen das angenommene Wahrnehmungsdefizit von Personen mit einer Antisozialen Persönlichkeitsstörung durch eine kurze, implizite Trainingsmaßnahme beeinflusst werden kann. Dadurch konnte erstmals gezeigt werden, dass ein implizites Training, welches die Aufmerksamkeit auf saliente Gesichtsregionen lenkt und schrittweise die Intensität des emotionalen Gesichtsausdruckes reduziert, zu einer Verbesserung der Erkennung emotionaler Gesichtsausdrücke führt. Zudem versucht diese Arbeit die mögliche Herkunft des Defizits näher zu bestimmen, indem sie antisozial-aggressive und antisozial nicht-aggressive Probandenstichproben gegenüberstellt. Denn bislang ist unklar, ob das Defizit mit dem Vorhandensein einer Antisozialen Persönlichkeitsstörung zusammenhängt oder ein Zusammenhang mit aggressivem Verhalten besteht. Die erhobenen Daten legen nahe, dass sowohl aggressive als auch nicht-aggressive antisoziale Probanden eine gestörte Erkennung emotionaler Gesichtsausdrücke im Vergleich zu einer gesunden Kontrollgruppe aufweisen. Somit ist das Defizit bei beiden Subtypen der Antisozialen Persönlichkeitsstörung zu finden.