Datenbestand vom 15. November 2024
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aktualisiert am 15. November 2024
978-3-8439-5457-0, Reihe Geschichtswissenschaften
Karl-Heinz Kuhn Lit de justice - un pamphlet inédit de la pré-revolution française
74 Seiten, Dissertation keine Uni-Schrift (2024), Hardcover, D4
Bei dem satirischen Pamphlet mit dem Titel "Lit de justice" handelt es sich um ein Manuskript im Umfang von vier Seiten. Es wurde wahrscheinlich im Jahr 1787 nach einer Sitzung des Pariser Parlaments verfasst. Außer Louis XVI und Marie-Antoinette ergreifen in ihm der Parlamentspräsident Duval d'Eprémesnil, der Siegelbewahrer Lamoignon de Basville, der Comte d'Artois und das Volk das Wort. Der König zeigt sich dabei als ein absolutistischer Herrscher, der sich auf sein Gottesgnadentum beruft und keine Einschränkung seiner Macht duldet. Auch wird ihm der Vorwurf gemacht, eine Schlafmütze und ein Trunkenbold zu sein. Besonders negativ ist die Darstellung von Marie-Antoinette. Sie erscheint als eine Königin, die durch ihre Günstlingswirtschaft und Verschwendungssucht Frankreich ruiniert.
Am Ende des Textes erhebt das Volk seine Stimme. Es ist sich seiner Macht bewusst und hat kein Vertrauen mehr zu den Mächtigen. Es sieht eine Hoffnung für eine Verbesserung seiner Situation nur darin, dass es sich selbst erhebt und der Monarchie ein Ende bereitet. Diese Überzeugung entspricht sicherlich der politischen Auffassung des anonymen Autors des Pamphlets. Damit sind seine Ansichten radikaler als die der Mehrzahl seiner Zeitgenossen. Sie sahen in Louis XVI einen im Grunde genommen guten Herrscher, der jedoch unter dem Einfluss seiner Frau und der Minister eine gegen das Volk gerichtete Politik betreibt.