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aktualisiert am 10. Dezember 2024

ISBN 9783868539936

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978-3-86853-993-6, Reihe Informatik

Patricia Marcu
Architekturkonzepte für interorganisationales Fehlermanagement

340 Seiten, Dissertation Ludwig-Maximilians-Universität München (2011), Softcover, A5

Zusammenfassung / Abstract

Die hohen Kosten für die benötigte Infrastruktur motivieren Service Provider, komplexe IT-Dienste nicht mehr vollständig selbst zu erbringen, sondern mit anderen Provider zusammenzuarbeiten. Diese decken jeweils einen Teil der benötigten Dienstfunktionalität ab. Das IT Service Management als Gesamtheit aller Maßnahmen zur Erbringung von IT-Diensten mit dem Ziel der Aufrechterhaltung einer definierten Dienstqualität ist in diesem interorganisationalen Kontext eine Herausforderung. Ein unverzichtbarer Teil des Managements sowohl auf technischer als auch auf Dienstebene ist das Fehlermanagement. Das Ziel des Fehlermanagements ist, eine abweichende Situation vom Normalzustand eines Systems oder eines Dienstes zu finden und sie zu beseitigen. Hiermit kommt dem Fehlermanagement eine zentrale Rolle im IT-Service Management, aber auch im integrierten Netzmanagement zu.

In der Zusammenarbeit zwischen Providern werden üblicherweise hierarchische Formen der Diensterbringung vorausgesetzt. Insbesondere Netzdienste werden jedoch oftmals in Form einer horizontalen Dienstkette erbracht: Dabei wird ein Dienst von mehreren Providern durch eine Kette gleichartiger Teildienste auf derselben funktionalen Schicht realisiert. In Anlehnung an einer Begriff aus der Organisationstheorie wird dies heterarchische Form der Diensterbringung genannt.

Das Ziel dieser Arbeit ist, unabh ̈angig von der Form der interorganisationalen Zusammenarbeit, eine vollständige Managementarchitektur zur Unterstützung des interorganisationale Fehlermanagements mit allen Teilmodellen zu realisieren. Grundlage für die in dieser Arbeit präsentierte Architektur ioFMA ist die Erarbeitung einer Basis an Begriffen und Konzepten bzgl. IT-Managementarchitekturen, interorganisationalen Formen der Diensterbringung, Grundkonzepten im Bereich Fehlermanagement sowie spezieller Begriffe, bezogen auf Fehler, Fehlerklassifikation und Fehlermanagementarchitekturen.

In dieser Arbeit wird zuerst eine tiefgehende Anforderungsanlyse durchgeführt. Für die Ermittlung der Anforderungen werden zwei reale Szenarien für interorganisationales Fehlermanagement herangezogen und daraus ein abstraktes Szenario abgeleitet. Daraufhin werden Rollen und Anwendungsf ̈alle (use cases) definiert und analysiert, was zur Ableitung der Anforderungen führt. Bei der Beschreibung der Anwendungsfälle werden parallel die verschiedenen Formen der interorganisationalen Diensterbringung betrachtet, um gezielt auf gemeinsame bzw. spezifische Anforderungen zu schließen. So werden Funktionalitäten und Anforderungen an eine Managementarchitektur abgeleitet, die in einem Anforderungskatalog für eine ioFMA zusammengefasst werden.

Aufgrund der abgeleiteten Funktionalitäten und Anforderungen wird schrittweise eine Managementarchitektur für interorganisationales Fehlermanagement realisiert. Diese wird sowohl als plattformunabh ̈angiges als auch als plattformspezifisches Modell beschrieben. Als Entwurfsmethodik wird die Model Driven Architecture (MDA) aus der Softwareentwicklung herangezogen. Es werden vier Teilmodelle entwickelt: Informationsmodell, Organisationsmodell, Kommunikationsmodell und Funktionsmodell. Ein Mehrwert dieser Arbeit ist der Vergleich zwischen den unterschiedlichen Formen der Diensterbringung in Bezug auf die entwickelte ioFMA. Es folgt die Transformation der Managementarchitektur auf die Systemsicht: eine Managementplattform zur Unterstützung von interorganisationalen Fehlermanagementprozessen wird realisiert, die der vorher entwickelten Managementarchitektur entspricht. Das plattformspezifische Modell wird beispielhaft in Form eines Tools für das Fehlermanagement im Large Hadron Collider Optical Private Network (LHCOPN) prototypisch implementiert.