Datenbestand vom 10. Dezember 2024
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aktualisiert am 10. Dezember 2024
978-3-8439-0277-9, Reihe Fahrzeugtechnik
Thomas Lindberg Entwicklung einer ABK-Metapher für gruppierte Fahrerassistenzsysteme
239 Seiten, Dissertation Technische Universität Berlin (2011), Hardcover, A5
Fahrerassistenzsysteme (FAS) der Bahnführungsebene halten seit den späten 90er Jahren sukzessive Einzug in Serienfahrzeuge und erhöhen damit die Sicherheit im Straßenverkehr. Die im Zuge dieser Entwicklung etablierten Produkte wie Aktive Geschwindigkeitsregelung (ACC), Spurverlassens-Warnung oder Auffahrwarnung werden künftig mit neuen Systemen wie Kreuzungsassistenten oder Querführung im Stau ergänzt. Die steigende Menge an Assistenten kann jedoch nur dann sinnvoll genutzt werden, wenn Nutzerschnittstelle und Interaktion mit dem Fahrer ergonomisch optimal ausgelegt sind.
Diese Arbeit beschäftigt sich daher mit der Entwicklung von integrativen Anzeige-Bedienkonzepten (ABK) für ein Fahrzeug mit vielen Fahrerassistenzsystemen. Nach einer Bedarfsanalyse und einem Ausblick auf die bis 2015 realisierbaren FAS-Funktionen wird der mentale Wahrnehmungsraum der Fahrer mit Hilfe von Kartensortier-Experimenten erforscht. Die Ergebnisse geben Aufschluss darüber, welche FAS nach Ansicht der Nutzer am ehesten zusammengehören.
Darauf aufbauend, werden zwei Beispiele für integrierte Fahrerassistenz entwickelt, im Fahrsimulator implementiert und anschließend in Probandenversuchen bewertet. Im ersten Beispiel werden dazu die Systeme Spurverlassenswarnung und Spurwechsel-Assistent in einem Gesamtsystem vereint und mit verschiedenen Rückmelde-Strategien ausgestattet. Die Ergebnisse zeigen auf, daß Fahrer einerseits die Nutzfälle dieser Warnsysteme nach Kritikalitäten unterscheiden können und eine kritikalitätsbasierte Rückmeldestrategie bevorzugen. Andererseits lassen die Daten vermuten, dass die Kritikalitätswahrnehmung nicht ausschließlich von der erwarteten Unfallschwere, sondern auch von subjektiven Faktoren wie einer bewussten Spurwechsel-Entscheidung abhängt.
Das zweite Beispiel widmet sich der Definition einer neuen Bedienmetapher, die ABK für Sicherheits-FAS in Gruppen zusammenfasst. Dieses als Kritikalitäts-Raum-Metapher bezeichnete Konstrukt bildet die Basis eines neuen Anzeige-Bedienkonzepts, das ebenfalls im Simulator umgesetzt und mit einem herkömmlichen Einzelsystem-Ansatz hinsichtlich Verständnis und Gebrauchstauglichkeit verglichen wird. Das neue Konzept zeigt keine Nachteile gegenüber der Einzelsystem-Bedienung auf und wird von den Probanden gesamthaft besser bewertet. Darüberhinaus ergeben sich konkrete Hinweise auf Verbesserungspotenziale und weitere Ausbaumöglichkeiten.